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NEUBAU CANISIUSKIRCHE BERLIN
STÄDTEBAU UND RAUMIDEE
Die Canisiuskirche am Lietzensee ist Teil einer Blockrandbebauung. Durch das Einrücken des Baukörpers wird dieser zum Solitär und ermöglicht eine neue Lesbarkeit der Blockbebauung. Der neue Kirchbau umfasst einen offenen und einen geschlossenen Kubus – in seiner Schlichtheit und Zeichenhaftigkeit wird der Bezug zur Moderne gesucht. Die Schnittstelle der beiden Kuben, das Torhaus und die eingestellte Marienkapelle sind in Lärchenholz von dem Betonbau abgesetzt. Eine Entgrenzung des Kirchraumes zum erhöhten, offenen Raum hin, erinnert an ein Seitenschiff im Sinne der Raumidee einer Basilika. Durch die Ausformung des Volumens und daraus entstehende Raumfolgen werden Innen- und Außenräume miteinander verwoben und gestatten neue Perspektiven und Lesbarkeiten. Ergänzt wird der Kirchbau durch einen freistehenden Glockenturm aus Sichtbeton mit hölzerner Glockenstube, welcher den Kirchplatzes nach Osten zur Witzlebenstraße begrenzt.
RAUMGEFÜGE UND KIRCHRAUM
Der Kirchraum ist durch eine Längs- und eine Querorientierung gekennzeichnet und thematisiert hierdurch erneut die basikale Raumidee. Entlang eines dem Kirchraum eingeschriebenen Kreises gruppieren sich im Norden die Funktionsräume der Sakristei, Beichtzimmer mit Beichtstuhl sowie ein Vorbereitungsraum für Feierlichkeiten. Im Süden schließt sich der offene Raum als erhöhte Ebene im Außenraum an. Das Torhaus und die Marienkapelle als eingestellte Raumkörper sind durch ihre Materialität vom Kirchraum abgesetzt und nehmen hierdurch Bezug auf die traditionelle Bildhaftigkeit von Marienkapelle und Eingangsportal. Die Holzwände der Raumvolumen sind durch horizontale Lisenen gegliedert, in den Zwischenräumen integrierte Lichtfugen ermöglichen Durchblicke und Beleuchtung. Das Motiv einer Entgrenzung von Innen- und Außenraum wird in der Materialität des Belages wieder aufgenommen - im Kirchraum setzt sich das Granitpflaster des Vorplatzes fort und zieht sich bis in die Ebene der erhöhten Außenraumes hinauf.
MATERIALITÄT UND FASSADEN
Die hellen Sichtbetonfassaden wurden durch Verwendung von Hochofenzement mit einem Zuschlag aus Kalksteinmehl hergestellt. Nach einem Entwurf der New Yorker Künstlerin Joan Walthemath wurden an den Ankerlöchern der Schalung kreuzförmig Patrizenteile auf die Schalhaut genagelt und zum Teil mit Metall ausgelegt. Die kreuzförmigen Ornamente überziehen den Baukörper und beschreiben innerhalb der geometrischen Großform eine neue Maßstäblichkeit – je nach Lichteinfall variierende Reflexionen beleben die polierte Oberfläche des Sichtbetons. Die südliche Fassade des offenen Raumes wird durch eine Doppelwand gebildet – der Wandkörper birgt das Raumvolumen eines Kreuzes, welches im Wandinneren die vertikal geschlitzte Außenwand mit der horizontal geschlitzten Innenwand durch plastisch ausformte Lichtkörper verbindet.
PROJEKTBESCHREIBUNG
Die Canisiuskirche am Lietzensee ist Teil einer Blockrandbebauung. Durch das Einrücken des Baukörpers wird dieser zum Solitär und ermöglicht eine neue Lesbarkeit der Blockbebauung. Der neue Kirchbau umfasst einen offenen und einen geschlossenen Kubus – in seiner Schlichtheit und Zeichenhaftigkeit wird der Bezug zur Moderne gesucht. Durch die Ausformung des Volumens und daraus entstehende Raumfolgen werden Innen- und Außenräume miteinander verwoben und gestatten neue Perspektiven und Lesbarkeiten. Ergänzt wird der Kirchbau durch einen freistehenden Glockenturm aus Sichtbeton mit hölzerner Glockenstube, welcher den Kirchplatzes nach Osten zur Witzlebenstraße begrenzt. Die Längs- und Querorientierung sowie die Entgrenzung des Kirchraumes zum offenen Raum – gleich einem Seitenschiff – suchen den Bezug zur basikalen Raumidee. Um den Kirchraum gruppieren sich im Norden die Funktionsräume der Sakristei, Beicht- und Vorbereitungsräume, im Süden schließt sich der offene Raum als erhöhte Ebene im Außenraum an. Das Torhaus und die Marienkapelle als eingestellte Raumkörper sind durch ihre Materialität vom Kirchraum abgesetzt und nehmen hierdurch Bezug auf die traditionelle Bildhaftigkeit von Marienkapelle und Eingangsportal. Das Motiv einer Entgrenzung von Innen- und Außenraum wird in der Materialität des Belages wieder aufgenommen - im Kirchraum setzt sich das Granitpflaster des Vorplatzes fort und zieht sich bis in die Ebene des erhöhten Außenraumes hinauf. Die hellen Sichtbetonfassaden wurden nach dem Entwurf der New Yorker Künstlerin Joan Walthemath durch kreuzförmige Ornamente an den Ankerlöchern der Schalung überzogen und beschreiben innerhalb der geometrischen Großform eine neue Maßstäblichkeit. Die südliche Fassade des offenen Raumes wird durch eine Doppelwand gebildet – der Wandkörper birgt das Raumvolumen eines Kreuzes, welches im Wandinneren die vertikal geschlitzte Außenwand mit der horizontal geschlitzten Innenwand durch plastisch ausformte Lichtkörper verbindet.
NEUBAU CANISIUSKIRCHE MIT MARIENKAPELLE UND GLOCKENTURM
PLANUNGSLEISTUNG: LPH 5 für Büttner Neumann Braun Architekten / Prof. Heike Büttner, Berlin
BAUHERR: Katholische Kirchengemeinde St. Canisius, Berlin
FOTOS INNENRAUM: © Jakob Börner
FOTOS AUßENANSICHT: © PERI GMBH